Stressfrei durch die Weihnachtszeit
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Eigentlich geht es schon gut los mit der Bescherung in diesem Jahr, wenn man einen Blick auf den Kalender wirft. Ein kleiner Miniurlaub von vier Tagen wird uns da geschenkt und damit viel Zeit für erholsame und besinnliche Feiertage. Es gibt viele Wünsche, die rund um das Fest zum Ausdruck gebracht werden. Doch so einfach, wie der Wunsch über die Lippen geht, ist es oft nicht.
Ich plädiere für mehr Leichtigkeit im Umgang mit allem, was rund um das Fest erwartet wird. Dafür kann es ratsam sein, mal alt eingefahrene Pfade zu verlassen. Das entlastet und man gewinnt Zeit für das eigentlich Wichtige: Die Begegnung mit lieben Menschen – und Zeit für sich. Nutzen Sie schon die Adventszeit dafür und versuchen Sie, so einiges zu entzerren.
Treffpunkt Weihnachtsmarkt
Ich freue mich jedes Jahr auf die Wochen im Advent und die Vorfreude auf das Fest. Kerzen, Kekse und Glühwein, schön geschmückte Räume und der herrliche Duft von Anis bis Zimt sind wunderbare Begleiter, die Kindheitserinnerungen wachrufen. Ich liebe die Atmosphäre von Weihnachtsmärkten, das Schlendern mit Freunden, Verwandten und der Familie von Stand zu Stand, das Verweilen an einem Feuer mit einem Glühwein in der Hand. Jedes Wochenende im Advent verabreden wir uns mit befreundeten Familien, um diese Atmosphäre gemeinsam zu genießen. Wenn ich unterwegs bin, nutze ich die Gelegenheit, mich mit Freunden oder Kollegen zu einem Bummel über den jeweiligen Weihnachtsmarkt zu verabreden. Das entzerrt auch Treffen, die früher direkt um Weihnachten herum stattfinden mussten.
Besuche, aber bitte mit Pausen
Planen Sie bewusst Zeit für sich, die Kinder und/oder den Partner ein, damit auch die eigene Familie nicht zu kurz kommt. Wir neigen dazu, die Feiertage komplett voll zu stopfen. Dieses "Besucher-Karussell" artet dann regelmäßig in Stress aus.
Damit es allen gut geht, machen Sie realistische Pläne. Denn ein Tag hat eben nicht 24 Stunden und Sie haben nicht unendlich viel Energie. Gerade zum Jahresende und in der dunklen Jahreszeit ist man oft am Limit. Haben Sie schon mal was vom Konzept der „gesunden Nettigkeit“ gehört? Es geht auf den italienischen Soziologen und Ökonomen Vilfredo Pareto (1848–1923) zurück. Es ist sehr pragmatisch und bedeutet: Wenn ich jemandem einen Gefallen tue und es geht mir damit gut, ist alles super. Wenn es mir aber hinterher schlechter geht, weil ich erschöpft bin, mein Limit überschritten habe, dann stimmt etwas nicht mit der Rechnung.
Ich z. B. werde regelmäßig von australischen Verwandten überrannt, die sich auf all unsere leckeren Weihnachtsgerichte freuen. Aber ohne mich! Denn dieses Jahr gehen wir öfter mal auswärts essen. Oder wenn Sie zu Weihnachten eine Besuchsliste abarbeiten, weil es so üblich ist, Sie dabei aber eigentlich andere Wünsche haben, dann sollten Sie auch mal nein sagen und nach Alternativen suchen. Wir sind in der Corona-Zeit sehr findig geworden, was Kommunikation angeht. Da wurden gute Ideen entwickelt, um runde Geburtstage, Ostern oder Weihnachten zu begehen. Vom Videogruß über das kleine Online-Konzert bis hin zum Familientreffen am Bildschirm.
Perfektionismus versus Realismus
Die Weihnachtszeit ist überladen mit Erwartungen. Alles soll perfekt und absolut harmonisch sein. Was natürlich nur ein Wunsch sein kann, klappt ja eh nicht. Das Leben findet auch an den Feiertagen statt. Da wird jemand krank, Geschwister zoffen sich, die Kartoffeln brennen an und irgendjemand ist garantiert mit seinem Geschenk nicht zufrieden. Nehmen Sie solche „Störfaktoren“ als das an, was sie sind: das Leben. Und wenn es Ihnen gelingt, diese Situationen auch noch mit Humor zu nehmen, ist fast alles perfekt.
Brunch statt vieler Mahlzeiten
Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken, Abendbrot – das ist nicht nur eine logistische Überforderung für Gastgeber, sondern vor allem für die Verdauungsorgane. Ein Brunch verbindet zwei Mahlzeiten in lockerer Atmosphäre. Gäste können auch gerne etwas beisteuern oder vor Ort mit Ihnen zubereiten. Beziehen Sie auch Kinder in die Vorbereitungen ein. Setzen Sie einen zeitlichen Rahmen von etwa zwei bis vier Stunden, damit hinterher Zeit für eigene Muße bleibt.